Die TuiNa-Massage ist eine der fünf Säulen der traditionellen chinesischen Medizin. Sie wird jedoch auch als eigenständige Heilmethode angewendet und ist mehr als 2000 Jahre alt. Seit ihren
Anfängen hat sie sich kontinuierlich weiter entwickelt und ist heute ein fester Bestandteil der Behandlung in chinesischen Arztpraxen und Krankenhäusern. Der Name setzt sich aus den chinesischen
Wörtern „tui“ - schieben und „na“ - greifen, heben zusammen. Genau wie die Akupunktur, zielt auch diese Form der Massage darauf ab, das Qi, also die Lebensenergie des Menschen, wieder frei durch
die Meridiane genannten Leitbahnen fließen zu lassen. Die traditionelle chinesische Medizin, kurz TCM, sieht Körper und Geist als Einheit. Bei gesunden Menschen ist das Qi nicht blockiert.
Stress, schlechte Ernährung, zu große Kälte oder Wärme können jedoch zu Blockaden führen, die sich beim Menschen durch Unwohlsein und Krankheit bemerkbar machen. Deshalb werden auch hier die
Akupunktur-Punkte mit speziellen Streich- und Greiftechniken behandelt, um diese Blockaden zu lösen. Die TuiNa-Massage bezieht jedoch auch noch die sogenannten tendinomuskulären Meridiane mit
ein. Das sind die Teile der Hauptmeridiane, die die Sehnen und Muskeln betreffen. Auch Drücken, Klopfen, Reiben und Rollen kann Teil der Massage sein. Es gibt mehr als 30 verschiedene Griffe, die
je nach Beschwerdebild, zum Einsatz kommen. So lassen sich Verspannungen lösen und Störungen des Organismus wie Migräne, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, aber auch Schmerzen, zum Beispiel
Gelenkschmerz, schonend und doch sehr effektiv behandeln. Je nachdem, welche Körperteile behandelt werden, kann eine Sitzung zwischen 20 und 30 Minuten dauern. Wird der ganze Körper behandelt,
kann die Massage auch bis zu einer Stunde dauern.
Bevor der Therapeut mit der Massage beginnt, wird in der Regel ein Gespräch mit dem Patienten geführt, ggf. eine Puls- und Zungendiagnostik durchgeführt sowie eventuelle Befunde ausgewertet.
Diese Anamnese gibt ein Gesamtbild des Patienten und zeigt auf, was zu den Blockaden geführt haben könnte. Denn gemäß den Grundlagen der TCM sollen nicht nur die Symptome, sondern auch die
Ursachen der Beschwerden in die Behandlung einbezogen werden. Die TuiNa-Massage richtet sich nach der jeweiligen Diagnose und wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Hauptsächlich wird
TuiNa bei Problemen mit dem Bewegungsapparat eingesetzt und wird bei Muskelschmerz, Verspannungen und Gelenkschmerz von den Betroffenen als sehr wohltuend empfunden. Sie ist jedoch auch sehr
effektiv als Prophylaxe, um das Immunsystem zu stärken und Verspannungen und weitere Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Bestimmte Griffe sind auch gut zur Selbstmassage geeignet. Eine
TuiNa-Behandlung kann sehr gut mit anderen Heilmethoden kombiniert werden. Besonders die Akupunktur ist eine hervorragende Ergänzung. Im Allgemeinen wird diese Massageform von den Patienten sehr
gut vertragen. Sie verspüren Entspannung, Wohlbefinden und eine Linderung ihrer Beschwerden. Nach einer TuiNa-Behandlung fließt das Qi wieder ungehindert, das richtige Verhältnis von Yin und Yang
ist wieder hergestellt.
TuiNa - chinesische Massage